Deutsche und irische Rechtsorganisationen fordern, dass die Messe Berlin den umstrittenen französischen Tomatenproduzenten Azura nicht mehr akzeptiert.
Das in Irland ansässige Global Legal Action Network (GLAN) und das Europäische Zentrum für konstitutionelle Fragen und Menschenrechte (ECCHR) haben am 6. September 2019 einen offenen Brief (auf Englisch) an Messe Berlin GmbH, den Veranstalter der führenden Fruit Logistica, und ihre Ombudsperson veröffentlicht.
Das Schreiben befasst sich mit Vorwürfen des rechtswidrigen Verhaltens eines Ausstellers der Messe und den Verantwortlichkeiten der Messe gemäß den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) als Gastgeber dieses Unternehmens.
Das französische Unternehmen „Azura Group“ exportiert Tomaten aus der besetzten Westsahara nach Europa.
GLAN und ECCHR schreiben in einer Pressemitteilung (auf Englisch), dass die Messe Berlin nur mangelhaft auf die Aufforderung zu Beginn dieses Jahres, die Werbung für Azura einzustellen, reagiert habe und dass die beiden Gruppen daher mit der Veröffentlichung der Korrespondenz fortfahren.
Heute beginnt Marokkos Export-Saison für Tomaten. Aber einige dieser „marokkanischen" Tomaten, die Sie demnächst in „Ihrem“ Geschäft finden werden, wurden unter Missachtung des Völkerrechts unter militärischer Besatzung gezogen. Haben Sie „dreckige“ Tomaten entdeckt? Helfen Sie uns, sie in „Ihrem“ Geschäft zu orten!
Ein aktueller Bericht von Western Sahara Resource Watch dokumentiert, wie Produkte aus der umstrittenen Agro-Industriezone der besetzten Gebiete der Westsahara in den Einkaufskorb der unwissenden europäischen Konsumentinnen und Konsumenten gelangen.
Das französische Unternehmen Engie stellt seit 2023 in der besetzten Westsahara Windräder für ein Großprojekt auf, das zur großflächigen Ansiedlung marokkanischer Siedler:innen in dem besetzten Gebiet führen soll. Dies wurde nun vom sahrauischen Parlament verurteilt.